Das amtliche Kilometergeld in Österreich dient dazu, die Kosten für dienstliche Fahrten mit dem privaten Fahrzeug steuerfrei zu erstatten. Es umfasst Ausgaben wie Treibstoff, Verschleiß und Versicherung und bietet sowohl Arbeitnehmern als auch Selbstständigen finanzielle Entlastung. Im Jahr 2025 treten wichtige Änderungen in Kraft, die unter anderem die Kilometergeldsätze erhöhen und die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel ausbauen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Neuerungen Sie erwarten und wie Sie das Kilometergeld optimal nutzen können.
Änderungen des Kilometergeldes ab 2025
Im Jahr 2025 treten in Österreich bedeutende Änderungen beim amtlichen Kilometergeld in Kraft. Diese Anpassungen betreffen sowohl die Kilometergeldsätze für verschiedene Verkehrsmittel als auch die Regelungen für Mitfahrer und die Kilometerhöchstgrenzen. Hier sind die wichtigsten Neuerungen zum amtlichen Kilometergeld Österreich 2025 im Detail:
Erhöhung der Kilometergeldsätze
- PKW: Der Satz für PKW wird von bisher 0,42 € auf 0,50 € pro Kilometer angehoben. Diese Erhöhung soll die gestiegenen Betriebskosten besser abdecken.
- Motorräder und Fahrräder: Für Motorräder und Fahrräder wird ein einheitlicher Satz von 0,50 € pro Kilometer eingeführt. Dies ist insbesondere für umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Fahrräder eine attraktive Neuerung.
Erhöhung des Kilometergeldes für Mitfahrer
- Der Satz für Mitfahrer wird deutlich erhöht: Statt 0,05 € gibt es ab 2025 0,15 € pro mitbeförderter Person und Kilometer. Diese Änderung soll Fahrgemeinschaften fördern und damit auch zur Entlastung der Straßen beitragen.
Anpassung der Kilometerhöchstgrenzen
- PKW und Motorräder: Die Obergrenze bleibt unverändert bei 30.000 km pro Jahr. Somit können Vielfahrer weiterhin bis zu dieser Grenze steuerfrei abrechnen.
- Fahrräder: Besonders positiv ist die Erhöhung der Obergrenze für Fahrräder von bisher 1.500 km auf 3.000 km pro Jahr. Damit setzt der Gesetzgeber ein klares Zeichen zur Förderung nachhaltiger Mobilität.
Diese Änderungen machen das Kilometergeld 2025 nicht nur attraktiver, sondern fördern auch die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Bildung von Fahrgemeinschaften.
Welche Kosten deckt das Kilometergeld ab?
Das amtliche Kilometergeld in Österreich dient dazu, die Betriebskosten für dienstliche Fahrten mit dem privaten Fahrzeug pauschal abzudecken. Dabei werden zahlreiche Kosten berücksichtigt, die mit dem Unterhalt und Betrieb des Fahrzeugs verbunden sind. Hier ist eine detaillierte Auflistung der durch das Kilometergeld abgegoltenen Aufwendungen:
1. Abschreibung/Wertverlust
- Das Kilometergeld deckt den Wertverlust des Fahrzeugs durch Abnutzung ab. Dies umfasst die Absetzung für Abnutzung (AfA), die durch die regelmäßige Nutzung entsteht.
2. Treibstoff und Öl
- Benzin-, Diesel- und Ölkosten sind vollständig in den Kilometergeldsätzen enthalten. Damit sind sämtliche Ausgaben für die Betankung des Fahrzeugs abgegolten.
3. Service- und Reparaturleistungen
- Die pauschale Abgeltung umfasst auch Kosten für Wartung und Reparaturen, wie Inspektionen, Reifenwechsel, Bremsenservice und unvorhergesehene Reparaturen.
4. Zusatzausrüstungen (z.B. Winterreifen)
- Saisonale Ausrüstungen wie Winter- oder Sommerreifen sowie andere notwendige Zubehörteile sind ebenfalls in den Kilometergeldsätzen inkludiert.
5. Steuern und Gebühren
- KFZ-Steuer und andere behördliche Gebühren, die für die Zulassung und den Betrieb des Fahrzeugs anfallen, werden durch das Kilometergeld abgedeckt.
6. Versicherungen
- Haftpflicht- und Kaskoversicherungen sowie weitere Versicherungsarten, die für das Fahrzeug abgeschlossen wurden, sind im Kilometergeld berücksichtigt.
7. Parkgebühren und Mautgebühren
- Auch Parkgebühren, Mautkosten und Vignetten für Autobahnen oder andere gebührenpflichtige Straßen sind mit dem Kilometergeld abgegolten.
Durch diese umfassende Abdeckung der Kosten bietet das amtliche Kilometergeld eine einfache und pauschale Möglichkeit, die Betriebskosten für private Fahrzeuge im Dienstleistungseinsatz abzurechnen, ohne jede einzelne Ausgabe nachweisen zu müssen.
Dokumentation und Nachweis
Um das amtliche Kilometergeld steuerfrei erstattet zu bekommen, ist eine korrekte Dokumentation der dienstlichen Fahrten unerlässlich. Sowohl Arbeitnehmer als auch Selbstständige müssen dabei bestimmte Anforderungen erfüllen, um die Anerkennung durch das Finanzamt sicherzustellen.
Hier sind die wichtigsten Methoden zum Nachweis des Kilometergeldes:
Fahrtenbuch führen
Bedeutung und Anforderungen:
- Ein Fahrtenbuch ist die präziseste und am häufigsten akzeptierte Methode, um die dienstlichen Kilometer nachzuweisen. Es dient dazu, die tatsächlich zurückgelegten Strecken sowie den dienstlichen Zweck der Fahrten detailliert zu dokumentieren.
- Anforderungen an ein Fahrtenbuch:
- Lückenlose Aufzeichnung: Alle dienstlichen Fahrten müssen chronologisch und ohne Lücken erfasst werden.
- Angaben pro Fahrt: Folgende Informationen sind erforderlich:
- Datum und Uhrzeit der Fahrt.
- Start- und Zieladresse.
- Gefahrene Kilometer (genau oder mindestens auf 0,5 km gerundet).
- Zweck der Fahrt (z. B. Kundentermin, Lieferungen).
- Name des Fahrers, falls das Fahrzeug von mehreren Personen genutzt wird.
- Form: Das Fahrtenbuch kann sowohl handschriftlich als auch digital geführt werden. Bei digitalen Fahrtenbüchern müssen jedoch Manipulationssicherheit und Unveränderbarkeit gewährleistet sein.
Vorteile des Fahrtenbuchs:
- Maximale Transparenz gegenüber dem Finanzamt.
- Individuelle Abrechnung der tatsächlich gefahrenen Kilometer.
- Höhere steuerliche Anerkennung im Vergleich zu pauschalen Methoden.
Alternative Nachweismethoden
Falls kein Fahrtenbuch geführt wird, gibt es auch alternative Möglichkeiten, das Kilometergeld geltend zu machen. Diese Methoden sind weniger aufwendig, werden jedoch nur unter bestimmten Bedingungen anerkannt.
1. Reisekostenabrechnungen
- Eine Reisekostenabrechnung kann als vereinfachter Nachweis dienen, insbesondere für Arbeitnehmer.
- Erforderliche Angaben:
- Datum und Zweck der Dienstreise.
- Start- und Zieladresse.
- Gefahrene Kilometer sowie der angewandte Kilometergeldsatz.
- Einschränkungen: Diese Methode wird häufig nur für einmalige oder seltene Dienstfahrten anerkannt und erfordert eine zusätzliche Bestätigung durch den Arbeitgeber.
2. Reiseberichte
- Reiseberichte sind eine weitere Möglichkeit, die dienstlichen Fahrten zu dokumentieren. Sie umfassen detaillierte Informationen zu längeren Dienstreisen.
- Inhalte eines Reiseberichts:
- Reisezweck und Zeitraum.
- Besuchte Orte und Kunden.
- Tätigkeiten während der Reise.
- Kilometerangaben und Berechnung des Kilometergeldes.
- Vorteile: Geeignet für Selbstständige und Außendienstmitarbeiter, die keine täglichen Fahrten dokumentieren müssen.