Der Autoexport aus Österreich gewinnt zunehmend an Bedeutung, sowohl für Privatpersonen als auch für Händler. Dabei geht es nicht nur darum, gebrauchte Fahrzeuge ins Ausland zu verkaufen, sondern auch um die optimale Nutzung der Marktbedingungen in anderen Ländern. Von älteren Fahrzeugen bis hin zu gut erhaltenen Gebrauchtwagen – der Export bietet oft höhere Verkaufspreise und eröffnet neue Absatzmöglichkeiten. Doch wie funktioniert der Autoexport genau und welche Schritte sind zu beachten?
Für viele Fahrzeughalter lohnt sich der Export aus verschiedenen Gründen. Zum einen lassen sich durch den Verkauf ins Ausland oft bessere Preise erzielen als auf dem heimischen Markt. Zum anderen können Fahrzeuge, die in Österreich schwer verkäuflich sind, in anderen Ländern eine hohe Nachfrage genießen. Besonders gefragt sind deutsche Marken wie BMW, Audi und Mercedes, aber auch gut erhaltene ältere Fahrzeuge finden im Ausland oft Käufer. Zudem können durch den Export bürokratische Hürden wie die Abmeldung und die Ersparnis von Steuern umgangen werden.
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den Autoexport wissen müssen – von den rechtlichen Rahmenbedingungen über die Vorbereitung des Fahrzeugs bis hin zu Tipps für einen erfolgreichen Verkauf.
Vorbereitung des Fahrzeugs für den Export
Die sorgfältige Vorbereitung des Fahrzeugs ist entscheidend für einen erfolgreichen Autoexport. Neben einem gepflegten Zustand spielen insbesondere die vollständigen und korrekten Unterlagen eine wesentliche Rolle. Käufer im Ausland legen großen Wert auf transparente Dokumentationen und Nachweise, die den Zustand und die Historie des Fahrzeugs belegen.
Notwendige Unterlagen: Zulassungsbescheinigung, Serviceheft, etc.
Um den Autoexport reibungslos zu gestalten, sollten folgende Dokumente bereitgestellt werden:
- Zulassungsbescheinigung Teil I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief)
Diese Dokumente belegen die Eigentumsverhältnisse und die technische Zulassung des Fahrzeugs. Ohne diese Bescheinigungen ist der Export nicht möglich. - Serviceheft und Wartungsnachweise
Ein lückenlos geführtes Serviceheft steigert das Vertrauen potenzieller Käufer erheblich. Es zeigt, dass das Fahrzeug regelmäßig gewartet wurde und sich in einem guten Zustand befindet. Auch Rechnungen über durchgeführte Reparaturen und Inspektionen sollten beigefügt werden. - Unfallberichte und Gutachten (falls vorhanden)
Wurde das Fahrzeug in einen Unfall verwickelt, ist es ratsam, entsprechende Berichte oder Gutachten bereitzustellen. Transparenz schafft Vertrauen und erleichtert die Verkaufsverhandlungen. - Exportkennzeichen und Versicherung
Für den Transport ins Ausland werden in der Regel spezielle Exportkennzeichen benötigt, die inklusive einer Kurzzeitversicherung erworben werden können. - COC-Papiere (Certificate of Conformity)
Dieses Dokument bestätigt die Übereinstimmung des Fahrzeugs mit den EU-Richtlinien und erleichtert die Zulassung im Ausland.
Durchführung von Reparaturen oder Wartungen vor dem Export
Bevor das Fahrzeug exportiert wird, sollten kleinere Mängel behoben und notwendige Wartungen durchgeführt werden. Folgende Maßnahmen können den Verkaufspreis erhöhen:
- Behebung kleinerer Schäden:
Kratzer, Beulen oder defekte Lichter sollten repariert werden, um den optischen Zustand zu verbessern. Eine professionelle Fahrzeugaufbereitung kann zudem den Wert deutlich steigern. - Ölwechsel und Flüssigkeitskontrolle:
Der Nachweis über frische Betriebsflüssigkeiten und einen kürzlich durchgeführten Ölwechsel wirkt auf potenzielle Käufer vertrauenswürdig. - Reifen und Bremsen überprüfen:
Abgefahrene Reifen oder verschlissene Bremsen sollten vor dem Export erneuert werden, da sie sonst als Verhandlungsargument für einen niedrigeren Preis genutzt werden können. - Elektronik und technische Systeme:
Einwandfrei funktionierende Elektronik und Assistenzsysteme sind insbesondere bei neueren Fahrzeugen ein wichtiger Faktor. Fehlermeldungen sollten daher vor dem Export ausgelesen und behoben werden. - Reinigung und Aufbereitung:
Eine gründliche Innen- und Außenreinigung hinterlässt einen positiven ersten Eindruck. Professionelle Aufbereitungen inklusive Politur und Lackversiegelung können zudem den Verkaufswert erhöhen.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Zollbestimmungen
Der Autoexport aus Österreich erfordert nicht nur eine gründliche Vorbereitung des Fahrzeugs, sondern auch die Einhaltung verschiedener rechtlicher Bestimmungen. Sowohl die Anmeldung und Abmeldung des Fahrzeugs bei den Behörden als auch die Zollvorschriften und steuerlichen Aspekte unterscheiden sich je nach Zielland erheblich. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie dabei beachten müssen.
Anmeldung und Abmeldung des Fahrzeugs bei den österreichischen Behörden
Bevor ein Fahrzeug exportiert werden kann, muss es ordnungsgemäß bei den österreichischen Behörden abgemeldet werden. Folgende Schritte sind dabei erforderlich:
Bei einem Export in Nicht-EU-Länder kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Rückerstattung der NoVA beantragt werden.
Abmeldung des Fahrzeugs:
Die Abmeldung erfolgt bei der zuständigen Zulassungsstelle in Österreich. Dazu benötigen Sie:
Zulassungsbescheinigung Teil I und II (Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief).
Kennzeichentafeln (Nummernschilder).
Abmeldebestätigung: Nach der Abmeldung erhalten Sie eine Abmeldebescheinigung, die für den Export wichtig ist.
Tipp: Beantragen Sie gleichzeitig Exportkennzeichen inklusive einer Kurzzeitversicherung, um das Fahrzeug ins Ausland zu überführen.
Exportkennzeichen:
Diese sind für den grenzüberschreitenden Transport erforderlich und in der Regel für einen Zeitraum von 15 bis 30 Tagen gültig.
Benötigte Unterlagen für Exportkennzeichen:
Personalausweis oder Reisepass.
Fahrzeugpapiere.
Versicherungsnachweis für Exportfahrten.
Meldepflicht und Steuer:
Bei der Abmeldung sollten Sie auch die Motorbezogene Versicherungssteuer sowie die NoVA (Normverbrauchsabgabe) abklären.
Auto Export verkaufen: Verkaufsstrategien und -kanäle
Der Verkauf eines Fahrzeugs für den Export kann sich als lukrative Option erweisen, insbesondere wenn die Nachfrage im Ausland höher ist. Dabei gibt es mehrere Strategien und Kanäle, um den bestmöglichen Preis zu erzielen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Ihr Auto am effektivsten exportieren – sei es über spezialisierte Händler, Direktverkäufe oder Online-Plattformen.
Verkauf an Auto Export Händler in der Nähe
Der Verkauf an spezialisierte Auto Export Händler bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere wenn Sie den Prozess schnell und unkompliziert abwickeln möchten. Diese Händler kaufen häufig auch Fahrzeuge mit hoher Laufleistung, Unfallschäden oder ältere Modelle auf, die im Inland nur schwer zu verkaufen sind.
Vorteile:
- Schnelle Abwicklung: Exporthändler übernehmen die komplette Abmeldung und den Papierkram.
- Barzahlung: Viele Händler bieten eine sofortige Barzahlung an.
- Kein Aufwand: Der Händler kümmert sich um den Transport und die notwendigen Dokumente für den Export.
Tipps für den Verkauf an Händler:
- Vergleichen Sie Angebote: Holen Sie sich Angebote von mehreren Exporthändlern ein, um den besten Preis zu erzielen.
- Vorbereitung der Unterlagen: Bereiten Sie alle erforderlichen Dokumente wie Zulassungsbescheinigung, Serviceheft und Abmeldebescheinigung vor.
- Fahrzeugbewertung: Nutzen Sie Online-Tools zur Fahrzeugbewertung, um eine realistische Preisvorstellung zu haben.
Direktverkauf an ausländische Käufer
Wenn Sie bereit sind, etwas mehr Aufwand zu betreiben, kann der Direktverkauf an ausländische Käufer eine lukrative Alternative sein. Hierbei sollten Sie jedoch die Sprachbarriere und die rechtlichen Anforderungen im Zielland beachten.
Vorteile:
- Höherer Verkaufspreis: Da keine Zwischenhändler involviert sind, erzielen Sie meist einen besseren Preis.
- Verhandlungsspielraum: Sie können direkt mit dem Käufer über Preis und Bedingungen verhandeln.
Wichtige Schritte:
- Erstellung eines Kaufvertrags: Der Vertrag sollte sowohl in Deutsch als auch in der Sprache des Käufers vorliegen.
- Zahlungssicherheit: Bevorzugen Sie sichere Zahlungsmethoden wie Banküberweisung oder Akkreditiv.
- Exportdokumente: Bereiten Sie die Ausfuhrerklärung und das COC-Dokument (Certificate of Conformity) vor.
Beliebte Zielländer für den Direktverkauf:
- Osteuropa: Hohe Nachfrage nach deutschen Marken und älteren Fahrzeugen.
- Afrika: Vor allem für Geländewagen und robuste Modelle.
- Naher Osten: Luxuriöse Limousinen und gut erhaltene Gebrauchtwagen.
Nutzung von Online-Plattformen für den internationalen Verkauf
Das Internet bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Fahrzeuge international zu verkaufen. Online-Plattformen erleichtern den Kontakt zu ausländischen Käufern und ermöglichen eine größere Reichweite.
Beliebte Plattformen:
- mobile.de: Größte Fahrzeugbörse in Deutschland, auch für ausländische Käufer attraktiv.
- autoscout24.com: International stark frequentiert und einfach zu bedienen.
- eBay Motors: Bietet die Möglichkeit von Auktionen und Festpreisangeboten.
Tipps für erfolgreiche Inserate:
- Professionelle Fotos: Hochwertige Bilder aus verschiedenen Perspektiven erhöhen die Aufmerksamkeit.
- Detaillierte Beschreibung: Nennen Sie alle wichtigen Details wie Kilometerstand, Baujahr, Schäden und Besonderheiten.
- Keywords nutzen: Verwenden Sie gezielt Begriffe wie „Export Auto verkaufen“ und „Auto Export Händler in der Nähe“, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Beispiel für eine optimierte Anzeige:
- Titel: BMW 5er für Export – Top-Zustand, sofort verfügbar.
- Beschreibung: Sehr gepflegt, vollständiges Serviceheft, Unfallfrei, ideal für Export nach Osteuropa.
Welche Verkaufsstrategie ist die beste für Sie?
Die Wahl der richtigen Verkaufsstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Zeit: Wenn Sie schnell verkaufen möchten, sind Händler die beste Wahl.
- Gewinn: Direkte Verkäufe an ausländische Käufer bieten oft die höchsten Preise.
- Aufwand: Online-Plattformen erfordern etwas mehr Aufwand, bieten aber eine hohe Reichweite.